In Sadhana Forest dreht sich alles um Nachhaltigkeit und Wasserschutz. Daher gibt es kein fließend Wasser aus dem Hahn, keine Wassertoiletten und auch keine Waschmaschinen. Bloß wie soll man sich nach all der anstrengenden Arbeit wieder sauber bekommen? Die Lösungen sind tatsächlich viel angenehmer als wir gedacht hätten und haben uns fast ausnahmslos überzeugt!

Hände waschen

Die Handwaschstationen sind so simpel und effektiv!

Händewaschstation

Statt eines Wasserhahns, gibt es einen Metallbecher mit einem kleinen Loch am Boden, der an einer Säule befestigt ist. Daneben steht ein großer, abgedeckter Behälter, der mit jodiertem, also sterilisiertem Wasser gefüllt ist. Aus diesem schöpft man sich mit einem zweiten Becher Wasser in den gelöcherten Becher an der Säule. So fließt das Wasser in einem sanften, dünnen Strahl heraus und man kann sich die Hände darunter waschen. Natürlich ist auch Seife vorhanden. Sie besteht aus biologischen Zutaten wie Kokosöl und ist völlig unbedenklich für die Natur. Das ist hier sehr wichtig, denn das benutzte Wasser fließt einfach in den Boden und nicht, wie bei uns, in eine Kläranlage. Das indische Klima sorgt dann dafür, dass die Hände im Nu von selbst trocken sind. Fertig!

Der Wasserverbrauch liegt hier bei ½ Liter pro Minute, im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Wasserhahn mit 7 ½ Litern pro Minute!

Kompost-Toiletten

Die Toiletten in Sadhana Forest sind ganz anders als wir sie in Europa kennen. Und obwohl ich anfangs wirklich Zweifel hatte, ob ich damit gut zurecht komme, habe ich mich ganz schnell daran gewöhnt.

In jeder Klokabine befinden sich zwei abgedeckte Löcher am Boden. Für die Weiterverwendung als Kompost und Dünger müssen die Hinterlassenschaften nämlich getrennt werden. Sein Geschäft verrichtet man in der Hocke und schöpft dann Sägemehl aus einem großen Eimer in das Loch. Das sorgt für bessere Kompostierung und neutralisiert die Gerüche. Um sich zu säubern steht ein großer, abgedeckter Behälter voll Wasser mit einem Schöpfbecher zur Verfügung. Wer möchte, kann auch biologisch abbaubares Toilettenpapier verwenden. Wie in Indien üblich, fasst man hier mit der rechten Hand ausschließlich die Gegenstände an, wie z.B. den Wasserbecher, und benutzt die linke Hand nur für den eigenen Körper.

Toiletten 1

So ist das Ganze überraschend hygienisch und im Vergleich zu einer nicht gerade penibel geputzten, europäischen Toilette tatsächlich viel angenehmer, weil man kaum etwas berührt. Natürlich werden die Kompost-Toiletten regelmäßig geleert und die Kabinen täglich mit Essig gereinigt.

Wassersparen Wassersparen in Sadhana Forest

Der Wasserverbrauch pro Peron und Tag liegt hier bei circa 1 Liter. Verglichen zu gewöhnlichen Toiletten mit 15-30 Litern pro Spülung sind die Kompost-Toiletten unglaublich nachhaltig und wassersparend!

Duschen

Zum Duschen gibt es einzelne, verschließbare Kabinen und diverse Eimer. Man holt sich von der Pumpe in der Küche einen halben bis ganzen Eimer Wasser (allein die Tatsache, dass man dieses Gewicht tragen muss, bringt einen effektiv dazu, sparsam mit dem Wasser umzugehen ^^).

Showers

In der Kabine schöpft man sich dann mit einem Becher das Wasser über den Körper und wäscht sich mit biologisch abbaubarer Seife. Auch hier rinnt das benutzte Wasser nämlich einfach zurück in die Natur und muss daher umweltverträglich sein. Die Seife bekommt man übrigens kostenlos gestellt.

Der Wasserverbrauch liegt für eine Person bei 10-20 Litern, während eine normale Dusche von 5 Minuten gleich 95-190 Liter verschwendet! Eine gefüllte Badewanne braucht sogar 300 Liter!

Wäsche waschen

Auch zum Wäsche waschen steht biologisches Waschpulver zur Verfügung, sowie Bürsten und Waschbretter. Richtig Old School! 🙂

Wäsche waschen

Wie du vielleicht ahnst, muss man auch hier das Wasser in Eimern von der Küche holen und dann alles von Hand waschen, schrubben, auswringen und auf die Leinen hängen. Gar nicht so ohne! Und da es nur kaltes Wasser gibt, ist die Fleckenbehandlung ziemlich mühsam und nicht immer von Erfolg gekrönt. Ich muss zugeben, dass ich kein Fan von dieser Methode geworden bin.

Doch das Wassersparpotenzial beim Wäsche waschen ist nicht zu verachten. Die Sadhana Forest-Handwäsche benötigt nur 20-40 Liter für einen Waschgang. Eine europäische Frontlader-Waschmaschine dagegen 75 Liter und eine Toplader-Maschine (wie sie in Indien oft zu finden ist) sogar 100-200 Liter pro Waschgang.

Ich habe verstanden, was für ein Luxus eine strombetriebene Waschmaschine mit fließend heißem Wasser ist und gehe jetzt bewusster damit um. Ich wasche nicht mehr so oft meine meist nur leicht verschmutzten Sachen und wähle häufiger eine niedrigere Temperatur.

Mehr zu Sadhana Forest erfährst du hier:

Sadhana Forest in Indien – Die Küche

Sadhana Forest Indien – Dürfen wir vorstellen?

Sadhana Forest in Indien – Unser Alltag

Sadhana Forest in Indien – Die Unterkunft

Sadhana Forest, Indien – So viel Wasser wird gespart

Indien, Haiti, Kenia – Sadhana Forest sucht Freiwillige!

Facebooktwittermail